1 Verbesserung der Leseflüssigkeit der Kinder in der Eingangsstufe
Darum geht es:
„Die Leseflüssigkeit setzt sich aus der Lesegenauigkeit, der Automatisierung, der Lesegeschwindigkeit und der Intonation zusammen. Dies bedeutet. dass die Wörter automatisch und richtig erkannt
werden (Sichtwortschatz), die Sätze sinnvoll betont und im richtigen Rhythmus gelesen werden und das Lesetempo angemessen ist.
…
Flüssig zu lesen, bedeutet noch nicht, Texte auch zu verstehen. Das Textverständnis setzt allerdings Leseflüssigkeit voraus.
Denn nur wenn ausreichend Ressourcen im Arbeitsgedächtnis zur Verfügung stehen, kann man sich dem eigentlichen, sinnerfassenden Lesen widmen: Wer mit dem Entziffern von Wörtern beschäftigt ist,
hat keine Kapazitäten frei, sich gleichzeitig auf das Herstellen von inhaltlichen Zusammenhängen zu konzentrieren und sinnvolle Kohärenzen zu bilden.“
Quelle und weitere Informationen: Lesefertigkeit/-flüssigkeit
https://www.lesen.bayern.de/lesefluessigkeit/
So arbeiten wir:
Wir setzen Wahrnehmungsübungen sowie Lesetexte zum Training der Leseflüssigkeit in allen Klassen der Eingangsstufe ein. Eine umfassende und differenzierte Sammlung solcher Übungen und Texte
steht dabei allen Lehrkräften zum Einsatz zur Verfügung. Wir setzen dabei auf erprobte Trainings für die Leseflüssigkeit, wie das Lesen in Lautlese-Tandems sowie auch Lautlese-Trainings mit
Hörbüchern. Im Rahmen der Inklusion werden Kinder mit Förderbedarf besonders unterstützt.
So können Sie Ihr Kind unterstützen:
Planen Sie in Ihren Familienalltag feste Lesezeiten ein, in denen Sie z.B. abwechselnd mit Ihrem Kind altersgemäße Bücher oder Texte lesen. Das kann z.B. so aussehen, dass das Kind einen Satz
liest, dann der Erwachsene oder das Kind liest eine Seite, der Erwachsene die nächste. Unterstützen Sie Ihr Kind bei Besuchen der Stadtbücherei Stein und zeigen Sie auch, dass Sie selbst lesen. Damit
wecken Sie auf ganz einfache Weise Lesefreude bei Ihrem Kind.
2 Stärkung des sozialen Miteinanders der Schülerinnen und Schüler
Darum geht es:
„Im Sinne der obersten Bildungsziele der Bayerischen Verfassung achten die Schülerinnen und Schüler die Würde anderer Menschen in einer pluralen Gesellschaft. Sie üben Selbstbeherrschung,
übernehmen Verantwortung und zeigen Hilfsbereitschaft. Sie gestalten Beziehungen auf der Grundlage von Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit, Empathie, Toleranz und Selbstbestimmtheit; sie haben
Respekt vor anderen Standpunkten und sind fähig, Kompromisse zu schließen, die der Gemeinschaft nützen.“
Quelle: LehrplanPLUS - Grundschule - Übergreifende Bildungs- und Erziehungsziele
So arbeiten wir:
Unser Schul-Motto „Voneinander lernen, miteinander die Welt entdecken“ realisieren wir in unseren jahrgangsgemischten Klassen mit vielen kooperativen Lernmethoden. Hier bieten sich unseren
Schülerinnen und Schülern vielfältige Möglichkeiten, ihre sozialen Kompetenzen weiter auszubauen.
Besondere Situationen im Schulalltag werden mit den Kindern geklärt, besprochen und erziehlich aufgearbeitet.
Darüber hinaus nehmen alle Schülerinnen und Schüler einmal in den ersten beiden Schuljahren am sog. „Wir-Projekt“ teil. Das WIR Projekt steht für WERTE – INTEGRATION – RESILIENZ und zielt darauf ab, die emotionale Sprachkompetenz der Schüler zu fördern. Das Projekt hilft, Kindern zu lernen, gut und aufbauend miteinander
umzugehen und dass Integration besser ist als Ausschluss. Es befähigt sie, Konflikte in der Klasse konstruktiv zu bearbeiten und die Gefühle anderer zu erkennen. Zudem fördert es eine
resiliente Haltung der Schüler gegenüber Herausforderungen im Schulalltag.
Auch Streitschlichter werden bei uns regelmäßig ausgebildet und helfen mit, Konfliktsituationen fair zu lösen.
Außerdem führen wir in allen Klassen regelmäßige Klassenratssitzungen durch, die Raum bieten klasseninterne Sorgen und Probleme anzusprechen und zu klären.
Ca. fünf bis sechs mal jährlich finden zudem an beiden Schulhäusern Schulhauskonferenzen statt. Unter der Leitung einer Klasse bzw. des Schülerforums werden hier schulhausinterne Angelegenheiten
beraten und beschlossen. Ein fester Rahmen der Veranstaltung trägt mit gemeinschaftsstiftenden Elementen zudem dazu bei, dass sich Kinder als Teil der Schulfamilie wahrnehmen können.
So können Sie Ihr Kind unterstützen:
Achten Sie auch zu Hause darauf, dass sie einen respektvollen Umgang miteinander und mit ihrem Umfeld pflegen. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran, indem Sie Höflichkeitsfloskeln wie „Bitte“ und
„Danke“ einfordern. Seien Sie ein Vorbild im Umgang mit Mitmenschen und sprechen Sie mit Ihrem Kind auch darüber, wenn Sie im Alltag ungute Situationen beobachten.
3 Schrifterwerb
Erwerb einer gut lesbare, teilverbundene Handschrift
Darum geht es:
Beim Schrifterwerb üben unsere Schülerinnen und Schüler leserliches und flüssiges Schreiben. Sie lernen den Stift so zu halten und zu führen, dass ein ermüdungsarmes Schreiben möglich ist. Auch
achten sie auf eine günstige Körperhaltung und passen diese ggf. an.
Wir orientieren uns dabei an dem von der Europäischen Kommission geförderten Erasmus+ Projekt Zertifikat Schreibmotorik-Schule: Vorläufer- und Schreib-fertigkeiten (ZSS). Auch Lehrkräfte
unserer Schule waren an der Entwicklung der fachspezifischen Umsetzung des Programms beteiligt. Viele Lehrkräfte und damit auch unsere gesamte Schule wurden im Mai 2025 als Schreibmotorik-Schule
zertifiziert.
Seit dem Schuljahr 2024/25 entwickeln die Schülerinnen und Schüler unserer Schule direkt aus der Druckschrift eine individuelle, teilverbundene Handschrift, ohne zuvor eine verbundene
Schreibschrift als separate Phase zu erlernen. Diesen sog. einphasigen Schrifterwerb erproben insgesamt 43 bayerische Grundschulen, darunter die Grundschule Stein.
Hier erfahren Sie mehr dazu: Mediathek der Universität Regensburg
So arbeiten wir:
Wichtiger als die Form: der Bewegungsablauf
Die Forderung, möglichst formgenau die Ausgangsschriften zu kopieren, behindert die Entwicklung einer geeigneten Schreibmotorik. Deshalb steht im Mittelpunkt des Schrifterwerbs nicht eine exakte
Normschrift, sondern der richtige Bewegungsablauf, der den individuellen Erwerb effizienter Schreibmotorik ermöglicht. Wichtig ist, dass Schrift nicht beliebig wird, sondern den Kriterien Lesbarkeit
und Formklarheit standhält und flüssig geschrieben werden kann.
Die handgeschriebene Druckschrift ist im Weiteren die Entwicklungsschrift: Durch Schriftgespräche, vielfältiges Probieren, Anleitungen, Beispiele und Übungen entwickeln die Kinder ihre
persönliche, teilverbundene Handschrift.
Das Schreibenlernen geht deutlich über das Ende der 2. Klasse hinaus. Die Entwicklung einer effizienten flüssigen Schrift bedarf einer intensiven Unterstützung auch in den Jahrgangsstufen 3 und
4, um die Schreibgeschwindigkeit weiter zu erhöhen und ein flüssiges, routiniertes Schreiben zu erzielen. Dazu werden auch in den Jahrgangsstufen 3 und 4 Schriftstunden durchgeführt, in denen die
Handschrift im Mittelpunkt steht.
So können Sie Ihr Kind unterstützen:
Geben Sie Ihrem Kind bereits vor dem Schuleintritt viele verschiedene Stifte zum Ausprobieren bzw. schaffen Sie Angebote für Ihr Kind, bei denen es malen, kritzeln und vielleicht schon erste
Zeichen „schreiben“ kann. Achten Sie von Beginn an auf eine entspannte Stifthaltung und korrigieren Sie diese gegebenenfalls.
Buchstaben haben einen festen Bewegungsablauf, diesen kann man auf den Seiten im Arbeitsheft der Erstklässler nachschauen. Fordern Sie diesen auch bei häuslicher Arbeit ein, so dass Ihr Kind
diesen automatisiert und darauf aufbauend eine flüssige Schrift entwickeln kann. Gleichzeitig ist es notwendig bei der Formgenauigkeit Toleranzbereiche zuzulassen.